Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Das Dorfkümmerer*innen-Netzwerk SH präsentiert sich mit neuer Website

  • Erstellt von Hans Brüller

Sie sind das Herzstück vieler Dörfer in Schleswig-Holstein: die Dorfkümmerer*innen. Ob ‚Alltagshelfer‘, ‚Netzwerkerin‘, ‚Ehrenamtskoordinatorin‘ oder ‚Dörpsmanager‘ – ihre Bezeichnungen sind dabei so vielfältig wie ihre Aufgabenbereiche. Einige übernehmen Fahrdienste zum Amt, zur Ärztin oder zum Optiker, andere verwalten das Gemeindehaus und planen kommunale Veranstaltungen. Ab sofort können sich Aktive sowie Interessierte auf der neuen Website dorfkuemmerer-sh.de über die Arbeit, Veranstaltungen, Aktuelles und Angebote des Netzwerkes der Dorfkümmerer*innen informieren.

Sozialministerin Aminata Touré lobt die Arbeit des Netzwerkes: „Die Dorfkümmerer*innen leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der steigenden Herausforderungen in der ländlichen Daseinsvorsorge. Sie fördern die soziale Teilhabe und die zukunftsfähige Entwicklung auf dem Land. Mit großem persönlichem Einsatz stärken sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und sind oftmals die Brücke zwischen Verwaltung, Ehrenamt und Bürger*innen – gerade dort, wo Strukturen fehlen oder brüchig geworden sind. Die Koordinierungsstelle mit ihrer neuen Website sorgt dabei für eine noch bessere Vernetzung und Bekanntheit.“ 

Das Netzwerk der Dorfkümmerer*innen entstand vor etwa fünf Jahren als loser Zusammenschluss von Menschen, die sich in besonderem Maße in ihren ländlichen Kommunen engagierten und ist heute zu einem fest etablierten Netzwerk von über 50 Engagierten herangewachsen. Die Akademie für ländliche Räume begleitete das Netzwerk von Anfang an und hat mittlerweile eine Koordinierungsstelle für die Dorfkümmerer*innen ins Leben gerufen. Das Land Schleswig-Holstein fördert die Koordinierungsstelle in 2024 und 2025 mit insgesamt rund 40.000 Euro. 

Warum das Dorfkümmerer*innennetzwerk so wichtig ist, erläutert die Vorsitzende der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V., Juliane Rumpf: „Dorfkümmerer*innen sind eine Antwort auf die Herausforderungen, denen insbesondere die ländlichen Gemeinden zunehmend ausgesetzt sind: Der seit vielen Jahren zu beobachtende Strukturwandel, ausgelöst unter anderem von demographischem Wandel und Urbanisierung, hat zu einer schleichenden aber kontinuierlichen Ausdünnung der Infrastruktur im ländlichen Raum geführt. Die Folge: eine Versorgungslücke, die alle Lebensbereiche betrifft - von Post, Bank über Nahversorgung, Medizinische Versorgung bis hin zu Kultur und Mobilität. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kommunalhaushalte kaum Spielräume für zukunftsorientierte Investitionen bieten. In einem Bundesland, dessen Bevölkerung zu etwa 80 Prozent im ländlichen Raum lebt, ein Problem, das die Mehrheit der Schleswig-Holsteiner*innen betrifft. Mit dem Dorfkümmerer*innennetzwerk wollen wir die vielen Engagierten stärken, die sich in den Dörfern gegen die drohende Vereinsamung der Menschen einsetzen. Das Netzwerk bietet notwendige Informationen, Qualifizierung und vor allem die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und Problemlösungen zu finden.“

Dorfkümmerer*in ist keine klassische Berufsbezeichnung, sondern eher eine Funktion, die durch Unterstützung, Beratung und Strukturentwicklung die Lebensqualität im Dorf sichert und weiterentwickelt. Dorfkümmerer*innen können ehrenamtlich, in einer geringfügigen Beschäftigung oder in Festanstellung tätig sein. Das Angebot gilt in den meisten Wirkungsräumen altersunabhängig für alle Anwohner*innen, wird aber zum Großteil von älteren Menschen in Anspruch genommen.

Die Akademie für ländliche Räume ist Kooperationspartnerin der Engagementstrategie Schleswig-Holsteins. Weitere Partner*innen der Engagementstrategie finden Sie hier.

Für Fragen und weitere Informationen: dorfkuemmerer-sh.de

Zusehen ist ein langgestricktes älteres weißes niedriges Gebäude mit Reetdach an einer Landstraße