Eine neue Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) zeigt, dass ehrenamtlich engagierte Personen in der zweiten Lebenshälfte weniger über Gefühle sozialer Ausschließung berichten als Personen ohne Ehrenamt. Allerdings ist der Zugang zu ehrenamtlichem Engagement nach wie vor sozial ungleich verteilt. Mit Daten des Deutschen Alterssurveys wurde im Rahmen der Studie untersucht, wie die Anteile ehrenamtlich Engagierter über verschiedene Gruppen verteilt sind.
Während in der Altersgruppe der 66- bis 75-Jährigen noch fast jede/r fünfte ein Ehrenamt ausübt, ist es in der höchsten Altersgruppe (ab 76 Jahre) nur noch knapp jede/r Zehnte. Zudem zeigen sich deutliche Geschlechterunterschiede: Während in der zweiten Lebenshälfte fast jede/r vierte Mann ein Ehrenamt innehat, sind es nur 16 Prozent der Frauen – ein Unterschied, der unter anderem damit erklärt werden kann, dass Frauen in stärkerem Maße Pflege- und Betreuungsarbeiten in der Familie übernehmen und dadurch weniger zeitliche Ressourcen für ein Ehrenamt haben.
Ein weiteres Ergebnis: Menschen, die ein Ehrenamt ausüben, fühlen sich sozial stärker eingebunden. Auch wenn aufgrund der Analysen nicht eindeutig ist, ob die Ausübung eines Ehrenamts für die stärkere soziale Einbindung ursächlich ist, wird doch ein Zusammenhang sichtbar. Daher ist zu fragen, wie man für diejenigen in der zweiten Lebenshälfte, die sich bislang zu geringen Anteilen ehrenamtlich engagieren, mögliche Barrieren zu einer solchen Tätigkeit reduzieren kann.
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