Viele Ehrenamtliche Bürgermeister*innen geben auf

  • Erstellt von Hans Brüller

In Schleswig-Holstein etwa gibt es rund 1000 ehrenamtliche und 90 hauptamtliche, in Niedersachsen rund 650 ehrenamtliche und über 400 hauptamtliche Bürgermeister*innen und in Mecklenburg-Vorpommern sind es knapp 70 hauptamtliche und über 680 ehrenamtliche.

Die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und ihr Engagement sind für das Zusammenleben in den Gemeinden von großer Bedeutung. Die Anforderungen an die Person gehen dabei oft weit über das Fachliche hinaus. 

Für viele Gemeindebewohner*innen sind die ehrenamtlichen Bürgermeister*innen in allen Angelegenheiten erste Ansprechpartner*innen – egal, ob sie formal zuständig sind oder nicht. Dies zeigt, dass das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters mehr ist als andere Ehrenämter. „Es ist ein Dienst an der Allgemeinheit, der mit viel persönlichem und vor allem kommunikativem Engagement einhergeht“, wie Ralph Spiegler, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, im Newsletter für Engagement und Partizipation in Deutschland schreibt.

Ehrenamtliche Bürgermeister*innen erhalten für ihre Tätigkeit kein Gehalt, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung, die sie zu einem Teil auch versteuern müssen. Die Anforderungen an dieses Ehrenamt und auch die Belastungen und das „Klima des Umgangs“, so Spiegler, haben sich aber in den letzten Jahren stark verändert. Die Ansprüche an das Amt werden immer höher, während die Gestaltungsmöglichkeiten teilweise aufgrund fehlender Zuständigkeiten oder fehlender Finanzmittel abgenommen haben. Hinzu kommt, dass immer mehr Kommunalpolitiker*innen über Bedrohungen, Beleidigungen, Hassmails und sogar körperliche Übergriffe klagen.

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