Tafeln sind vielfach überfordert

  • Erstellt von Hans Brüller

Mit 60.000 ehrenamtlichen Helfer*innen bilden die insgesamt 969 Tafeln mit über 2.000 Ausgabestellen eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Ihre Hilfe wird mehr denn je benötigt: Nach den Krisen der letzten Jahre hat sich die Situation der Tafeln und ihrer Kundschaft auch 2023 nicht verbessert, so Tafel Deutschland e.V.. Im 30. Jahr der Tafel-Bewegung ist die Nachfrage nach ihrer Unterstützung ungebrochen groß.

Drei Viertel der Tafeln beklagen einer eigenen Umfrage der Tafeln im Juni 2023 zufolge einen Rückgang von Lebensmittelspenden. Supermärkte hätten weniger Lebensmittel übrig und würden eigene Spendenaktionen durchführen. 60 Prozent der Tafeln meldeten mehr Zulauf von Menschen, die ihre Angebote nutzen wollen. 54 Prozent berichteten, dass Behörden Geflüchtete zu den Tafeln schicken würden. Ein Drittel klagte über zu wenig Ehrenamtliche Helfer. Aus diesen Gründen geben den Angaben zufolge viele Tafeln kleinere Lebensmittelmengen ab, verhängen Aufnahmestopps, reduzieren die Öffnungszeiten und arbeiten mit Wartelisten. Politisch haben sie unter anderem eine Erhöhung des Bürgergelds und der Grundsicherung gefordert, die Einführung der Kindergrundsicherung, eine Wohngeldreform und einen dauerhaften Heizkostenzuschuss für alle einkommensschwachen Haushalte. (Quelle: bürgerAktiv, Ausgabe 246, Juli 2023)

 

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