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„Lernen durch Engagement“ - Netzwerk erweitert

  • Erstellt von Hans Brüller

Lernen durch Engagement (LdE) ist eine zukunftsweisende Methode, die Teilhabe, Verantwortung und Selbstkompetenz stärkt. Mit der Zertifizierung von 19 Lehrkräften wächst das LdE-Netzwerk in Schleswig-Holstein um sieben weitere Schulen.

 Ein Buch für Vorschulkinder schreiben, damit sie keine Angst vor der Schule haben, eine Gedenkausstellung zum 8. Mai 1945 erstellen oder ein Theaterstück gegen Vorurteile realisieren – Engagement kann viele Formen annehmen. Rund 300 Schülerinnen und Schüler haben dieses Jahr im Rahmen von „Lernen durch Engagement“ (LdE) erlebt, was es bedeutet, ein Projekt zu entwickeln, zu planen und in die Tat umzusetzen. 19 Lehrkräfte, die sie dabei begleitet haben, erhielten heute im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung ihre Zertifikate.

 Mit der erfolgreichen Teilnahme am Zertifikatskurs, der sich über ein Schuljahr erstreckt und die Umsetzung eines LdE-Projektes im Unterricht umfasst, haben sich sieben weitere Schulen für die Aufnahme im Netzwerk Lernen durch Engagement qualifiziert: die Gemeinschaftsschule Bredstedt, das Gymnasium Schloss Plön, die Hans-Brüggemann-Schule Bordesholm, die Jungmannschule Eckernförde, die Oberschule zum Dom Lübeck, die Peter-Ustinov-Schule Eckernförde und die St.-Jürgen-Schule Schleswig. Damit umfasst das Netzwerk LdE nun 101 Schulen in Schleswig-Holstein.

 „Lernen durch Engagement verbindet fachliches Lernen mit gesellschaftlichem Handeln. Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung, erfahren Selbstwirksamkeit und erwerben wichtige Zukunftskompetenzen. Das ist ein starkes Signal für eine zeitgemäße, demokratische Schule, die auf aktives Mitgestalten setzt“, hob Bildungs-Staatssekretär Tobias von der Heide im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Kiel hervor.

 In der Lehr- und Lernmethode LdE verbindet sich gesellschaftliches Engagement von Schülerinnen und Schülern mit dem Unterrichtscurriculum. Die speziell fortgebildeten Lehrkräfte begleiten die Schülerinnen und Schüler bei ihren Projekten nach festen Qualitätsstandards, und sie unterstützen den Lernprozess durch regelmäßige Reflexion auf der persönlichen, der gesellschaftlichen und der Ebene des Projektmanagements. Dabei wird immer wieder der Lernfortschritt sichtbar gemacht und lernförderliches und wertschätzendes Feedback gegeben. Indem sie selbst ihre Engagement-Idee und ihr Vorgehen festlegen, partizipieren Schülerinnen und Schüler sowohl an der Unterrichtsgestaltung als auch in der Gemeinschaft der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Dadurch sammeln sie wichtige Demokratieerfahrungen.

 Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der Nordmetall-Stiftung: „Junge Menschen brauchen Räume, in denen sie erleben, dass ihre Stimme zählt. Lernen durch Engagement schafft solche Räume – und macht Demokratie konkret erfahrbar. Als Stiftung ist es uns ein zentrales Anliegen, solche Initiativen zu fördern, die Teilhabe, Verantwortung und Zukunftsgestaltung verbinden.“

 Die LdE-Projekte der zwei Grundschulen, sieben Gemeinschaftsschulen, zwei Gymnasien und zwei berufsbildenden Schulen, die dieses Jahr ihre Ergebnisse und ihre Erfahrungen mit LdE präsentierten, knüpfen an sozialen, politischen und kulturellen Themen an ebenso wie an Umweltgerechtigkeit oder Nachhaltigkeit, z. B.:

  • deutsch- und französischsprachige Erklärvideos zur Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in der eigenen Stadt

  • Projekte für mehr Barrierefreiheit, für gerechte Löhne für Menschen mit Behinderung und gegen Mobbing

  • Wanderausstellung „Der Weg der Ukraine zur Unabhängigkeit“

  • Patenenkelinnen und Patenenkel-Projekt für generationenübergreifend Austausch und Unterstützung

  • ein Willkommensheft für neue DaZ-Schülerinnen und -Schüler

 Neben fachlichen Kompetenzen lernen Schülerinnen und Schüler auf diese Weise, Probleme zu erkennen und Lösungsideen zu entwickeln, sie üben kritisches Denken, sowie zentrale Kommunikationsfähigkeiten und Teamarbeit.

 „Angesichts von globalen Herausforderungen muss Schule heute neben Fachwissen auch Kompetenzen vermitteln, die Eigenverantwortung, Reflexionsfähigkeit und Miteinander fördern. Mit Lernen durch Engagement spüren Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit – das ist ein starker Motivationsschub und es zeigt, wie zukunftsweisend diese Methode ist“, betonte Dr. Gesa Ramm, Direktorin des IQSH, die Bedeutung des Programms bei der Übergabe der Zertifikate in Kiel.

 Seit 2017 besteht eine Förder- und Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bildungsministerium, der Nordmetall-Stiftung und dem LdE-Kompetenzzentrum, das 2013 von Marion Schlüter in Flensburg an der Kurt-Tucholsky-Schule gegründet wurde. Seit 2024 ist LdE als Landesprogramm verstetigt und das Kompetenzzentrum am IQSH angesiedelt.

LdE im Netz

Auf dem Bild sieht man Schülerinnen von hinten, die in einem Klassenraum sitzen und nach vorne zu einer Lehrkraft und einem Smartboard sehen.