Das war der Fachtag "Jugend und Engagement 2020"
Eröffnet wurde der Fachtag „Jugend und Engagement 2020" mit der Begrüßung durch Jochen Wilms, Vorsitzender des Landesjugendrings Schleswig-Holsteins e.V. . Mit seinen einleitenden Worten unterstrich er, wie wichtig es sei, den Fokus auf die Potentiale von Jugend zu legen. Engagement müsse ermöglicht und Jugendliche stärker miteingebunden werden. Das findet auch Dr. Christian Meyer-Heidemann, Landesbeauftragter für politische Bildung Schleswig-Holstein. Er wies auf den großen und unverzichtbaren Beitrag von Jugendarbeit hin, der junge Menschen dazu befähigt selbst zu handeln und Demokratie zu erfahren.
Wie sich die politische Lage auf die Jugendlichen auswirkt, stellte anschließend Maria Nesselrath, Referentin der SINUS-Akademie, anhand der Ergebnisse der SINUS-Studie dar. Die qualitative Studie gibt Einblicke in die Lebenswelt von jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Mit Bildern der Wohnverhältnisse, Musikzusammenschnitten und Werte-Collagen wurden die verschiedenen Lebenswelten eindrucksvoll veranschaulicht und die Zukunftswünsche und -ängste sowie -visionen der Jugendlichen visualisiert. Sie zeigen: Ein (politisches) Problembewusstsein ist genauso vorhanden wie die Bereitschaft sich zu engagieren, jedoch fühlen sich viele der Befragten durch aktuell noch fehlende Wertschätzung, wenig vorhandene Freiräume und einen hohen schulischen Leistungsdruck gehemmt.
Im Anschluss stellte Prof. Dr. Wibke Riekmann, Mitglied der Sachverständigenkommmission des Dritten Engagementberichts, die zentralen Ergebnisse dieses Dritten Engagementberichts vor. Der Bericht legt den Fokus auf das Junge Engagement im digitalen Zeitalter. Deutlich wurde, dass die Digitalisierung als sinnvolle Ergänzung zu traditionellem Engagement angesehen werden kann und gerade engagementarme Regionen sie als Chance nutzen können, sich besser zu vernetzen und digital zu engagieren. Dafür müsse aber die digitale Infrastruktur geschaffen und Rahmenbedingungen für jugendliches Engagement weiter ausgebaut werden. Außerdem sind auch beim traditionellen Engagement in Vereinen unverbindlichere Einstiegsmöglichkeiten nötig, so Riekmann.
In der anschließenden Diskussion wurde angeregt über Ableitungen, Anregungen, Herausforderungen und Hinweise für Organisationen und Verbände, aber vor allem auch für die Politik debattiert. Die Ergebnisse der Diskussion finden Sie unter folgendem Link: www.ljrsh.de/aktuelles/view/885
"Jugend und Engagement 2020“ war ein Fachtag des Landesjugendrings gemeinsam mit dem Paritätischen Schleswig-Holstein und fand in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren statt.