
Neumünster
Programmkommune
„Kommunale Koordination für Engagementförderung“
Ansprechpartnerin
Ruth Jakobs
Fachdienst Dezentrale Steuerungsunterstützung
Koordinatorin für Engagementförderung
Großflecken 59
24534 Neumünster
Telefon: 04321/942 4663
Mail: ruth.jakobs@~@neumuenster.de
Website: www.neumuenster.de/gesellschaft-soziales/engagement/
Einwohner:innen der Stadt: 81.128 (Stand 31.12.2020)
Was ist das Besondere an Ihrer Kommune ?
Die kreisfreie Stadt Neumünster liegt im Zentrum von Schleswig-Holstein. Neumünster wurde im Jahr 1127 gegründet. Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs Neumünster zur Industrie- und Textilstadt von internationaler Bedeutung. Das Museum Tuch + Technik widmet sich diesem herausragenden Kapitel der Stadtgeschichte. Heute präsentiert sich Neumünster als lebendige und grüne Stadt mit breitem Kultur- und Freizeitangebot, mit zahlreichen Geschäften in der City, der Holsten-Galerie und dem Designer Outlet sowie mit einem Tierpark, verschiedenen Messen, Konzerten, Kunst, Theater, Sport und einem Erlebnisbad mit Saunawelt. Viele historische Gebäude, wie die Papierfabrik und die Holstenbrauerei, wurden einer neuen Nutzung zugeführt. Die Holstenhallen Neumünster sind die größten und wichtigsten Messe- und Veranstaltungshallen des Landes. Neumünster ist ein leistungsstarker Wirtschaftsstandort mit vielen attraktiven Arbeitsplätzen. Gleichzeitig ist Neumünster eine Stadt mit vielen sozialen Herausforderungen. Vor Ort engagieren sich Akteure aus unterschiedlichen Handlungsfeldern gegen Armut und für gesellschaftliche Teilhabe.
Die Engagementlandschaft in Neumünster
In Neumünster engagieren sich zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen freiwillig. Allein der Verteiler für den Runden Tisch Engagementförderung und die Ehrenamtsmesse umfasst knapp 100 Empfängerinnen und Empfänger, die oft stellvertretend für öffentliche Einrichtungen, Verbände, Vereine und Initiativen stehen. In vielen gesellschaftlichen Bereichen ist freiwilliges Engagement unverzichtbar. Aus der Sozial-, der Jugend- oder der Integrationsarbeit, aus dem Naturschutz, aus den Kirchen und der Seelsorge, aus Hilfsorganisationen, den freiwilligen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk (THW) oder den Parteien, politischen Gremien und Ämtern ist es nicht wegzudenken. So vielfältig wie diese Bereiche sind die Formen des Engagements. Hinzu kommen professionelle Strukturen der Engagementförderung mit hauptamtlichen Kräften in großen lokalen und regionalen Organisationen sowie überregionalen Verbänden.
Welche engagementfördernden Strukturen gibt es bereits bzw. wollen Sie im Rahmen des Projektes aufbauen und weiterentwickeln?
Mit dem Projekt soll vor allem auch eine kommunale Koordination für Engagementförderung etabliert werden, die die zahlreichen freiwillig Engagierten bei der Gestaltung der Zukunft des Ehrenamts unterstützt. Damit verbunden ist auch die Verstetigung des Runden Tisches zur Engagementförderung, bei dem die Engagierten vor Ort Wissen teilen, Aktivitäten abstimmen und Unterstützungsmaßnahmen initiieren. Darüber hinaus soll z. B. eine Datenbank zu Engagementmöglichkeiten aufgebaut werden.
Die neuen Strukturen ergänzen die bereits vor Ort bestehenden Stellen zur Koordination und fördernden Unterstützung freiwilligen Engagements. Innerhalb der Stadtverwaltung sind dies u. a. das Seniorenbüro, das Team Integration, die Geschäftsstelle des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts und der Fachdienst für Schule, Kultur, Jugend und Sport mit der Sportförderung und dem Kulturbüro. Abseits der Stadtverwaltung können sich Engagementinteressierte an die Freiwilligen-Agentur des Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Neumünster wenden. Hinzu kommen Koordinatorinnen und Koordinatoren für freiwilliges Engagement bei der Brücke Schleswig-Holstein und der Diakonie Altholstein in Neumünster. Andere Träger vermitteln Engagierte für bestimmte Einsatzgebiete. Beim Malteser Hilfsdienst e.V. sind beispielsweise Menschen in Katastrophenschutz, Jugendarbeit, sozialen Diensten und Ausbildung engagiert, und die AWO unterhält eine Beratungsstelle für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe.
Regelmäßig werden in der Stadt auch Veranstaltungen zur Sichtbarmachung und Stärkung von Engagement durchgeführt, dazu gehören insbesondere der alle zwei Jahre stattfindende Ehrenamtsempfang und die alle vier Jahre stattfindende Ehrenamtsmesse. In den Jahren zwischen den Ehrenamtsmessen bieten das Seniorenbüro und die Freiwilligen-Agentur des DRK Ersatzveranstaltungen zur Förderung bzw. Sichtbarmachung des Ehrenamtes an (etwa EhrenamtForen zu unterschiedlichen Themen oder Einzelaktionen).
Welche zukünftigen Herausforderungen bezogen auf das freiwillige Engagement in Ihrer Kommune sehen Sie?
Zu den Herausforderungen gehören z. B. eine alternde Gesellschaft, zunehmende räumliche und zeitliche Mobilität, sich verändernde Tätigkeiten und Engagementformen sowie sich wandelnde Ansprüche an Engagement. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wird es in Neumünster insbesondere darum gehen, die unterschiedlichen Engagementbereiche zu vernetzen, die ehrenamtlichen Aktivitäten aufeinander abzustimmen, Engagement weiter aufzuwerten und zu würdigen und erfolgreich neue Engagierte zu werben. Zentrale Ziele sind hierbei der quantitative Erhalt bzw. Ausbau des bisherigen Engagements in Neumünster und die Stärkung der Diversität der Engagierten, indem ein Abbau sozialer Hürden für freiwilliges Engagement erfolgt.
Welche Schritte planen Sie als nächstes?
Zu den ersten Schritten zählt die Umsetzung der ersten Maßnahmen, die aus dem ersten Runden Tisch Engagementförderung abgeleitet wurden:
- Etablierung des Runden Tisches Engagementförderung (halbjährlich) mit den Zielen der Beteiligung, Bedarfserhebung und Vernetzung,
- Aufbau einer Datenbank zu Engagementmöglichkeiten in Neumünster, die die Optimierung der Passung von Engagierten und Engagement unterstützt,
- Bessere Vermarktung der Ehrenamtkarte.