Kreis Nordfriesland


Programmkommune

„Engagement fördern“

 

 

Ansprechpartner:innen

Eiderstedt und Tönning

Claudia Böskens

Johann-Adolf-Straße 7/9
25832 Tönning

Telefon: 04861 6175717
Mobil: 0151 65460140
Mail: claudia.boeskens@~@dw-husum.de

Website: www.dw-husum.de
Einwohner:innen gesamt: 82.333

 

Husum und Umland

Antje Henrich

Norderstraße 2
25813 Husum

Telefon: 04841 8292009
Mobil: 015165498837
Mail: antje.henrich@~@dw-husum.de

Website: www.fbs-husum.de
Einwohner:innen gesamt: 82.333

Was ist das Besondere an Ihrer Kommune ?

Nordfriesland hat mit dem Nationalpark Wattenmeer sowie der einzigartigen Insel- und Halligwelt eine hohe Lebensqualität mit zahlreichen touristischen Highlights zu bieten. Ebenfalls besonders ist die Vielfalt an Sprachen und Dialekten wie friesisch, plattdeutsch, dänisch und deutsch, die aktiv gesprochen werden. Viele Menschen wachsen mehrsprachig auf.

Das Gebiet der o.g. Ämter und Städte des Kreises Nordfriesland zählt zu den am dünnsten besiedelten Gebieten Deutschlands. Es umfasst ca. 913 qkm, wobei auf einem qkm durchschnittlich 85 Einwohner*innen leben.
Die Hauptbranchen sind der Tourismus, die Gesundheits- und Landwirtschaft, sowie die Erzeugung regenerativer Energien. Das Gebiet ist mittelständisch, ländlich geprägt und liegt in weiten Teilen unter dem Meeresspiegel. Daher spielt der Küstenschutz eine wichtige Rolle.

Die Engagementlandschaft in Nordfreisland

Bürgerschaftlich engagierte Menschen sind wichtige Stützen in den Gemeinden und den Organisationen vor Ort. Die Engagement-Quote ist gemessen an der Einwohnerzahl hoch. Bei nur 3,0 % unterstützender Einrichtungen pro 100.000 Einwohner*innen, liegt die Quote bei immerhin 40%.

Auch im Kreis Nordfriesland ist bürgerschaftliches Engagement eine wichtige Säule der sozialen Infrastruktur. Die Einsatzbereiche sind sehr vielseitig, vom Engagement mit geflüchteten Menschen, Familien, Menschen mit Behinderung, bei Tafeln, mit Senior*innen oder in der Nachbarschaftshilfe, ohne das Engagement von Engagierten wären viele Angebote nicht realisierbar. Große Engagementfelder sind neben dem sozialen Bereich auch der Naturschutz und der Bereich der Feuerwehr/ technisches Hilfswerk und die Sportvereine.

Welche engagementfördernden Strukturen gibt es bereits bzw. wollen Sie im Rahmen des Projektes aufbauen und weiterentwickeln?

Das Projekt „Engagement fördern“ soll Menschen und Organisationen dabei unterstützen, sich bürgerschaftlich zu engagieren und neue Ideen und Projekte umzusetzen. Dabei sollen Engagierte und Interessierte aus allen Gesellschaftsschichten und Kulturen angesprochen werden.

Ein Schwerpunkt liegt hier auf der Teilnahme und Teilhabe an bürgerschaftlich organisierten Projekten sowie an der Begleitung beim Engagement. Institutionen unterstützen und begleiten, dennoch fehlt manchmal ein Handlungsrahmen für interessierte Institutionen und Menschen, die sich auf den Weg machen wollen.

Daher steht im Vordergrund die Etablierung einer Struktur im Diakonischen Werk Husum, mit dem Ziel, bürgerschaftliches Engagement zu fördern und zu unterstützen.

  • Aufbau einer hauptberuflichen (Unterstützungs-)Struktur, die der Gewinnung und Begleitung Engagierten dient
  • Entwicklung und Durchführung von Qualifizierungen und Fortbildungen für bürgerschaftlich Engagierte
  • Schaffung einer Anerkennungsstruktur
  • Aufbau und Ausbau einer Homepage, in der Engagement-Felder beschrieben, Engagement-Möglichkeiten vorgesellt und bürgerschaftlich Interessierte Information erhalten

Auf der Grundlage der geschaffenen Struktur und der Rahmenbedingungen werden Projekte weiterentwickelt und die Struktur gleichzeitig auf die Praktikabilität überprüft und weiterentwickelt.

Teilprojekte

  • „Engagement ist bunt“
    Es sollen Menschen aller Kulturen angesprochen und Neuzugezogene gewonnen werden. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung des freiwilligen Engagements von Geflüchteten.
  • Schulische Unterstützung beim Erreichen von Abschlüssen und in der beruflichen Bildung
    In enger Kooperation mit den Schulen der genannten Gebiete und den DAZ-Zentren sollen Bedarfe der Unterstützung ermittelt und niedrigschwellige Hilfen etabliert werden.
  • „Botschafter:in für ein Leben eine Einsamkeit“
    Im Rahmen der Quartiersentwicklung der Innenstadt Husum wurde immer wieder der Wunsch nach einem „Leben ohne Einsamkeit“ formuliert. Menschen möchten sich engagieren und einbringen, damit keine Einsamkeit entsteht oder Einsamkeit gemildert werden kann:
     
    • „Besuchsdienst“
      Der Aufbau des Besuchsdienstes für Senior*innen zuhause oder in Senioreneinrichtungen wird verstärkt.

    • „Familien- Bande"
      Das Projekt möchte ein Band zwischen zugereisten und einheimischen Menschen knüpfen, um Begegnungen und Austausch der Generationen zu ermöglichen

    • „30 gewonnene Jahre“
      Die Gruppe der Menschen, die über 65 Jahre alt ist, und sich engagieren möchte, steigt laut Freiwilligen Survey von 2019 deutlich an. In Workshops und Informationsveranstaltungen soll umfassend über die verschiedenen Engagement-Felder informiert werden.

Welche zukünftigen Herausforderungen bezogen auf das freiwillige Engagement in Ihrer Kommune sehen Sie?

Aufgrund der Covid-19 Pandemie liegen viele Engagement-Möglichkeiten brach. Einige Engagierten haben sich von ihrer Aufgabe entwöhnt und zurückgezogen, andere möchten sich neu engagieren. Hier wird die große Herausforderung sein, die Landschaft der Engagierten neu zu gestalten und aufzustellen.

Die Engagement unterstützenden Einrichtungen sind zum Großteil subventioniert und von Projektgeldern abhängig. Somit besteht oftmals keine langfristige Planungssicherheit und erschwert den Aufbau einer nachhaltigen und wirksamen Engagement-Struktur.

Wünschenswert wäre eine bessere Vernetzungsstruktur (ggf. mit einer Koordination des öffentlichen Trägers) der unterschiedlichen Akteur:innen, um eine nachhaltige Infrastruktur für die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements aufzubauen, einen Pool aller Organisationen zu schaffen, gemeinsam die erforderliche Unterstützung zu generieren und anzubieten und die dazu notwendigen Instrumentarien und das vorhandene Know-how zu bündeln und zur Verfügung zu stellen.

Welche Schritte planen Sie als nächstes?

Die Entwicklung einer Organisations- und Unterstützungsstruktur zur Gewinnung und Begleitung des bürgerschaftlichen Engagements, für die Durchführung von bürgerschaftlichen Projekten und der Implementierung einer Anerkennungsstruktur für bürgerschaftliche Engagierte.

Den Auf- und Ausbau einer Homepage, um die Teilnahme und die Teilhabe an bürgerschaftlich organisierten Projekten zu unterstützen und sicht- sowie findbar zu machen. Parallel wird das Thema bürgerschaftliches Engagement prominenter auf den bestehenden Homepages dargestellt.

Des Weiteren wird ein partizipativer Workshop für bürgerschaftlich Engagierte im Quartier Husum angedacht.

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